Dienstag, 23. April 2019

Tag 7










Ostermontag. Klar haben wir auch gefärbte Eier. Tagesziel ist Kajal. Ein kleines Dorf nördlich des Gambia Rivers aus dem Kerstin ein Hilferuf erreicht hat. Von 10 Brunnen funktionieren nur noch zwei. Wir fahren halb sechs los, sind also zeitig am Hafen. Lange Autoschlange. Manche warten hier tagelang bis sie übersetzen können. Wer Schmiergeld zahlt,  kann vor. Überhaupt scheint das hier eine inoffizielle Währung zu sein. Traurig. Die Fähre ist rammelvoll. Da steht zwar was von Gewuchtsbegrenzung, aber das sieht man in Gambia nicht so eng. Dann beginnt die Fahrt  ins Niemandsland. Unterwegs machen wir noch Picknick am Wegesrand. Aber viel essen sollte man nicht bei dem Geruckel in unserem umgebauten Buschtaxi. Strasse gibt es nur ein kleines Stück. Dann nur noch Sand, Wüste, am Wegesrand liegen zwei tote Pferde. Sind wohl verdurstet. Plötzlich tauchen am Horizont Kinder auf. Sie umringen unseren Kleinbus, rennen neben ihm her und rufen "Welcome". Mir stehen Tränen in den Augen. Gefühlchaos. Wir stoppen. Unter einem riesigen Mangobaum der wohltuend Schatten spendet, hat sich das gesamte Dorf versammelt. Unglaublich viele Kinder sind darunter. Sie klatschen und singen. Uns werden Plastestühle gereicht. Der Imam, der Dorfälteste und der Dolmetscher nehmen auch Platz und erklären ihr Problem. Kerstin stellt Fragen lässt sich dann im Dorf die Stelle zeigen, wo ein neuer Brunnen hin soll. Norman und Peter messen provisorisch aus, um zu wissen wie viel Rohrleitung verlegt werden muss. Für Hand in Hand steht kurz darauf fest. Diesem Dorf muss geholfen werden. Dann gehts ans Spenden auspacken.Fünf Koffer voll mit Schuhen, Bekleidung und Fussball Shirts.  Es wird laut, wir ziehen uns zurück und überlassen den Einwohnern das Verteilen. Ich kann nicht wirklich in Worte fassen, wie ich mich gefühlt habe. Rückfahrt zur Fähre.  Eine ist kaputt, sagt man uns. Auf die Erste kommen wir nicht. Also zwei Stunde warten. Dann haben wir Glück , sind die Vorletzten die drauf passen. Vor uns ein LKW voll mit Ziegen.  Ein langer Tag war das.  Obwohl es eigentlich nur gut 80 Kilometer waren.

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