Die Nacht war kurz.Auch in Gambia wird gefeiert. Bis in den Morgen waren die Technobumbumklänge aus einer benachbarten Lodge zu hören. Zum Frühstück bekommen wir unsere geliebten Eier, dann gehts zur arabischen Schule in Sanyang. Gebaut mit Hilfe von Spenden von Hand in Hand. Mit Garten und neuen Schulbänken. Der gute Ruf der Schule hat dafür gesorgt, dass hier inzwischen 240 Kinder unterrichtet werden. Zum grossen Teil von Hilfslehrer, nur der Direktor hat das College besucht. Und auch nur er wird von der Regierung bezahlt, die anderen Lehrer werden vom Schulgeld bezahlt. Kerstin sagt zu, dass der Verein die Ausbildung eines Lehrers übernehmen wird. Und dank der Spender des Vereins kann er auch noch Kochgeschirr vor Ort kaufen, denn die Schule hat die Chance in ein "Essenprogramm" aufgenommen zu werden, so dass jedes Kind täglich eine Mahlzeit bekommen würde. Kerstin aus Jessnitz übergibt einen Laptop, den sich die Schule so sehr gewünscht hat, von Spendern aus Rathenow kommen Schulhefte, Stifte und Kreide. Die Kinder der dortigen Kita Zwergenland haben Bilder gemalt und die gambischen Kinder werden aufgefordert etwas für die deutschen Kinder zu malen. Maggi, die als Dolmetscherin fungiert, zeigt zusammen mit Elke wie man richtig Zähne putzt. Unser Zahnputzlied, das wir in den vorangegangenen Tagen lautstark auf unseren Touren im Auto geübt haben, kommt super an. Die Kinder freuen sich über neue Zahnbürsten, Bonbons und Luftballons. Auch wenn das alles schön klingt, doch manche Kinderaugen lassen erahnen wie es ihnen wirklich geht. So sitzt ein kleiner Junge mit schmerzverzehrtem Gesicht in der Schulbank, hält die Hand auf seinen Bauch. Als ich ihn frage ob er krank sei antwortet er mir, er habe Hunger. Wie einfach wäre es für mich ihm etwas zu essen zu kaufen. Aber das geht natürlich in diesem Moment nicht. Das sind Erfahrungen meiner Reise die mich erstarren lassen und mich demütig machen. Wir verabschieden uns.
Es ist Mittag, der Planet drückt. Wir fahren nach Brikama zum Holzmarkt. Hier ist jede Figur, jede Schale echte Handarbeit. Einer der Holzhandwerker darf sich sogar mit dem Hand in Hand Logo schmücken. Kerstin übernimmt das verhandeln, so bekommen wir nun auch unsere gambischen Souveniere. Auf dem grossen Markt decken wir uns mit Nüssen und Wonjo Blüten ein, dann geht es zurück in unsere Lodge.